
Zusammenarbeit stärken
Berlin, 19. Juni 2025. An einem sonnigen Tag im Refugio Berlin treffen sich Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie setzen sich für berufliche Perspektiven geflüchteter Menschen ein – sei es in Behörden, Projekten, Initiativen oder Unternehmen. Ob in Beratung, Qualifizierung oder Vermittlung, alle eint das Ziel, Integration voranzubringen. Statt Vorträgen oder Präsentationen steht beim Netzwerktreffen CONNECT BERLIN im Mittelpunkt, was Integration wirklich voranbringt: Verbindung, Austausch und Zusammenarbeit.

Fast achtzig Akteur:innen trafen sich in inspirierender Atmosphäre, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Wissen und Erfahrungen zu teilen und neue Formen der Zusammenarbeit anzustoßen.
Vertreter:innen von Organisationen wie den Jobcentern, La Red, MobiJob, interkular gGmbH, EMSA, Projekt Bridge, Club Dialog e.V., CHAMPIONS ohne GRENZEN e.V., dem Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf, und vielen weiteren nahmen am Vernetzungstreffen teil.
Formate für echte Begegnung
Das Programm von „CONNECT BERLIN – Zusammenarbeit stärken“ setzte bewusst auf Beteiligung: Statt Frontalinput standen niedrigschwellige, interaktive Formate im Mittelpunkt. Bereits beim Einstieg „In 5 Minuten vernetzt …“ kamen die Teilnehmenden im Speed-Dating miteinander ins Gespräch – direkt, offen, auf Augenhöhe.
Mit dem Format „Gesichter & Geschichten“ entstand ein Kennenlernen jenseits von Visitenkarten – durch ein Bingo, das persönliche Erfahrungen und Perspektiven sichtbar machte. Und bei der Netzwerkrallye ‚Mission: Connection!‘ diskutierten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zentrale Themen an Stationen wie Übergänge von Schule in den Beruf, Sprachförderung in der Ausbildung, Migrationsrecht, Psychosoziales, Wohnen und weitere Kernthemen.
Hier wurde nicht nur geredet, sondern gemeinsam gedacht: über Barrieren, Bedarfe, Ideen – und wie man sich gegenseitig besser unterstützen kann.
Begleitet wurde der Tag von Safa Semsary, Beraterin, Moderatorin und Prozessbegleiterin im Kontext Antidiskriminierung und Diversity. Bereits 2024 hatte sie das erste CONNECT BERLIN mitgestaltet – auch diesmal prägte ihre Expertise und ihr Gespür für Räume der Begegnung und Beteiligung den Ablauf maßgeblich mit.
„Netzwerken ist kein Selbstzweck – es ist die Grundlage für wirksames Handeln. Wer sich kennt, kann schneller reagieren, besser unterstützen und gemeinsam neue Lösungen entwickeln. Gerade in der Arbeit mit vulnerablen Gruppen wie Geflüchteten braucht es diese kurzen Wege, diesen Austausch, dieses Vertrauen. Einen Tag vor dem Weltflüchtlingstag ist es umso wichtiger, daran zu erinnern: Es geht nicht nur um Strukturen, es geht um Menschen. Und um ein gemeinsames Handeln als solidarisches Netzwerk.“
Safa Semsary, Moderatorin
Ein Netzwerk, das trägt
Den Abschluss des Tages bildete der „Let’s Connect Moment“ – eine stille, kollektive Reflexion: Was nehme ich mit? Mit wem will ich mich vernetzen? Welche Idee lohnt sich, weiterzudenken?
Das Ziel von CONNECT BERLIN ist klar: Zusammenarbeit stärken. Einen Ort für Verbindung, für neue Impulse – und für ein starkes Netzwerk, das trägt.
Was mit dem ersten Vernetzungstreffen im Januar 2024 begann, wurde seither systematisch weiterentwickelt: durch Kooperationsgespräche, gemeinsame Veranstaltungen und den intensiven Austausch innerhalb des Verbundes sowie mit externen Partner:innen.
Kooperation und Vernetzung spielen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Integration geflüchteter Menschen. Sie ermöglichen eine ganzheitliche, effiziente und nachhaltige Herangehensweise an die komplexen Herausforderungen des Ankommensprozesses.
„Es war wieder wunderbar, so viele verschiedene Träger und Organisationen zu treffen, sich mit den anderen auszutauschen, verschiedene Ideen zu entwickeln, Kontaktdaten auszutauschen und in der Zukunft vielleicht mehr entwickeln zu können. Vernetzung ist immer wichtig – man weiß nicht alles, man wird immer mit Fragen konfrontiert, und je besser man vernetzt ist, desto besser kann man Fragen beantworten und um Hilfe bitten.“
Ursula Breidbach, Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf
„Vernetzung bedeutet für mich, zusammenzukommen, sich auszutauschen – vor allem bedeutet es aber auch, zu wissen, wer was macht und wie ich die Personen ganz konkret erreichen kann. Um Herausforderungen in der Arbeit angehen zu können, ist es essenziell zu wissen, wie und von wem wir unsere Fragen beantwortet bekommen. Sich gegenseitig zu ergänzen ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Und das alles mit dem Ziel, geflüchtete Menschen auf ihrem Weg bestmöglich zu unterstützen.“
Felicitas-Morgaine Keller, Team- und Projektleitung Koordiniere Stelle ARRIVO BERLIN
Das Organisationsteam von ARRIVO BERLIN dankt allen Teilnehmenden für ihr Engagement, ihre Offenheit und den gemeinsamen Spirit dieses Tages. CONNECT BERLIN zeigt, wie viel Potenzial in Vernetzung und Zusammenarbeit steckt – nicht nur an einem Event-Tag, sondern als kontinuierlicher Prozess.
Wir hoffen, dass die entstandenen Kontakte, Ideen und Impulse weitergetragen werden und dass alle Akteur:innen auch in Zukunft eigeninitiativ und gemeinsam Wege finden, berufliche Integration durch Kooperation zu stärken.