Vieles erreicht und vieles zu tun

Zwei Jahrzehnte Teilhabepolitik liegen hinter dem Berliner Senat: 2005 machte er sich auf den Weg, die Verwaltung sowie Landesbetriebe für die Beschäftigung von mehr Jugendlichen mit Migrationsgeschichte zu öffnen. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren Menschen aus Zuwanderungs-Communitys unterrepräsentiert. Wie kann Schule und Ausbildung angepasst werden, sodass mehr Menschen den Weg dorthin finden? Wie können Bewerbungs- und Einstellungsverfahren geändert werden? Und welche Rolle spielen eigentlich Berufsschulen dabei? Andreas Germershausen und Wilfried Kruse haben Bilanz gezogen.

Jede Menge Gesprächsbedarf

Wie können Schulabbrecher:innen für eine Ausbildung aktiviert werden? Was macht eine erfolgreiche Berufsorientierung von Geflüchteten aus? Welche Formen des Coachings von benachteiligten Jugendlichen haben sich bewährt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen kamen Anfang März Fachleute aus der Verwaltung, Wirtschaft und Bildung aus Madrid nach Berlin, um sich mit Expert:innen über die Arbeitsmarktintegration von jungen Menschen in schwierigen Lebenssituation auszutauschen. Ihre erste Station: ARRIVO BERLIN.

Ein Hürdenspringer kommt selten allein

Die Mentoringprojekte unter der Dachmarke Hürdenspringer sind Projekte der Stiftung Unionhilfswerk. Angefangen hat alles mit dem Schulmentoring, bei dem Schüler:innen auf dem Weg in das Berufsleben von Ehrenamtlichen unterstützt wurden. Hinzugekommen sind im Lauf der vergangenen 15 Jahre weitere Mentoring-Schwerpunkte etwa für Auszubildende und Geflüchtete. Projektleiterin Sabine Niels beschreibt die Arbeit in den Projekten.

„Viel mitgeschrieben“

Am 22. Februar haben wir Hemd gegen Hoodie getauscht für ein Treffen zum Job-Turbo im Kanzleramt. Verschiedene Beratungsorganisationen der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter aus ganz Deutschland waren eingeladen, vor dem Sonderbeauftragten der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Terzenbach, ihre Rückmeldungen, Sorgen und Wünsche zu äußern. Für den Projektverbund war Nadja Türke, Projektleitung des ARRIVO BERLIN Servicebüros für Unternehmen, dabei.

Mehr Frauen, mehr Ausbildungsverträge, weniger Kapazitäten

Mit Beginn des Jahres 2023 war ARRIVO BERLIN in eine neue zweijährige Förderperiode gestartet. Dabei mussten die zehn Teilprojekte aufgrund der angespannten Haushaltslage zum Teil erhebliche Mittelkürzungen verkraften. Die Folge: weniger Personal und weniger Angebote für Geflüchtete. Ein Jahr später ziehen wir eine erste Bilanz: Zwar konnten etwa ein Viertel weniger Menschen mit Fluchthintergrund als in den Vorjahren beraten oder in den Projekten gecoacht werden. Dennoch gelang es den Teilprojekten, annähernd die gleiche Zahl an Teilnehmenden in eine Ausbildung oder einen Job zu bringen, wie 2022.

GermanDreamJobs

Ab 11 Uhr wurde es am 3. Februar in der Factory Görlitzer Park so richtig voll: Rund 2.000 Interessierte hatten sich zum Fachkräftefestival GermanDreamJob angemeldet. Mehr als 50 Organisationen und Betriebe stellten dort ihre Unterstützungsangebote und Karrieremöglichkeiten vor. In zehn Workshops konnten sich die Besucher:innen austauschen und weiterbilden. Dazu gab es Paneldiskussionen, einen Markt der Begegnung und ein kulturelles Rahmenprogramm.

Viele Connections bei CONNECT BERLIN

Das ARRIVO BERLIN Servicebüro für Unternehmen und die Koordinierende Stelle ARRIVO BERLIN organisierten gemeinsam am Dienstag, 30. Januar 2024 das berlinweite Netzwerktreffen CONNECT BERLIN. Austragungsort war das Refugio Berlin in der Lenaustraße, ein Projekt der Berliner Stadtmission, in dem Alt- und Neu-Berliner:innen leben und zusammen arbeiten. Eingeladen zum Netzwerktreffen waren Berliner Akteur:innen der beruflichen Integration von Geflüchteten. Mehr als 80 von ihnen kamen.

CONNECT BERLIN

Das ARRIVO BERLIN Servicebüro für Unternehmen und die Koordinierungsstelle ARRIVO BERLIN laden zu einem berlinweiten Netzwerktreffen der Akteur:innen im Bereich der beruflichen Integration von Geflüchteten ein. Wir wollen zwanglos miteinander ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen, Kooperationen anstoßen und Ideen entwickeln – um Geflüchtete und Unternehmen bei der Integration in den Arbeitsmarkt weiterhin gut unterstützen zu können. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt – jetzt schnell anmelden!

Wir Frauen können alles

„Wir Frauen können alles!“ Unter diesem Titel will ARRIVO BERLIN mit einem neuen Flyer junge geflüchtete Frauen gezielt ansprechen und über die Angebote der Ausbildungsinitiative informieren. Die Postkarte soll an Orten verteilt werden, an denen sich Frauen mit Fluchthintergrund treffen: in Unterkünften, Frauentreffs, Nachbarschaftsheimen und Beratungsstellen.