
Ehrenamtstag des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten warb um Freiwillige
Hiphop Musik schallt über das Außengelände des Cabuwazi Zeltes auf dem Tempelhofer Feld. Junge Männer schwingen an Stangen, laufen in der Luft und halten ihre Körper waagerecht wie eine Fahne gen Horizont: Hood Training Berlin präsentiert ihr Angebot. Menschen mit und ohne Fluchtbiografie treffen sich zum gemeinsamen Sporttreiben und Lebenswegfinden. ARRIVO BERLIN war beim Ehrenamtstag des Berliner Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten mit dabei.

Hood Training Berlin ist nur eines von vielen Projekten und Initiativen die sich am zweiten September von 10 bis 17 Uhr zum Ehrenamtstag zusammenfanden. Ziel der Veranstaltung war es, Ehrenamtliche im Geflüchtetenbereich zu gewinnen. Da seit der Pandemie die Zahl der Ehrenamtlichen zurückgegangen ist, sollte mit diesem Event neue Aufmerksamkeit erregt werden. Die Palette, sich ehrenamtlich zu engagieren ist dabei divers: von der Lesepatenschaft über Mentoring bis zur Übersetzungshilfe.
Nach Angaben des LAF leben derzeit fast 32.000 Menschen in den mehr als 100 Unterkünften für Geflüchtete in Berlin. In diesem Jahr wurden bereits über 8.000 Asylsuchende und fast 10.000 Geflüchtete aus der Ukraine in der Bundeshauptstadt aufgenommen. Viele von ihnen seien auf Unterstützung aus der Zivilgesellschaft angewiesen, damit Berlin ein neues Zuhause für sie werden kann, betonte das LAF.
Im Cabuwazi-Zirkuszelt auf dem Tempelhofer Feld präsentieren sich auf einem „Markt der Möglichkeiten“ zahlreiche Unterkünfte, Projekte und Freiwilligen-Netzwerke, die Unterstützung für Geflüchtete anbieten und dafür Ehrenamtliche suchen. Zudem stellten verschiedene Projekte ihre Angebote vor.
Interessierte konnten sich an Infoständen, bei Vorführungen und Gesprächen über die vielfältigen ehrenamtlichen Einsatzmöglichkeiten für Geflüchtete informieren. Die Einladung richtete sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, darunter ausdrücklich auch an Menschen mit eigener Fluchterfahrung, die bereits länger in Deutschland leben und nun ihrerseits andere unterstützen möchten. So hatte auch der ehrenamtliche Zukunftsbotschafter von ARRIVO BERLIN, Alaa Alshihan, im Vorfeld mit einer Videobotschaft auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht.
Ein nicht zu unterschätzender Mehrwert war zudem die Vernetzung der Akteur:innen untereinander. In diesem Sinne konnte ARRIVO BERLIN Informationen zu den eigenen Angeboten streuen, Synergien mit anderen Initiativen erkennen und interessante Kooperationsgespräche führen.