Professionelle Unterstützung wichtiger denn je
Weil Ehrenamtliche nicht in gewohntem Umfang geflüchteten Menschen zur Seite stehen können, werden professionelle Unterstützungsangebote in den jetzigen Corona-Zeiten immer wichtiger. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Beitrag im Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Auch wenn der Ausbildungsmarkt sich durchaus robust zeigt: die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf einen Ausbildungsplatz ging im Berufsberatungsjahr 2019/2020 zurück, wie wir hier bereits zeigten. „Als Folge der Covid-19-Pandemie könnten sich die Ausbildungschancen auch von Geflüchteten verschlechtern“, so das IAB in seinem aktuellen Beitrag.
Junge geflüchtete Menschen sind laut IAB, „belastet, aber auch stark“. Sie machen „frühe Reifungsprozesse durch“, die ihnen auch bei der Berufswahl oder bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsbetrieb zugutekommen können. Trotzdem müssten viele, gerade auch über die Volljährigkeit hinaus, betreut und bei Rechtsfragen unterstützt werden.
Mit dem Erreichen der Volljährigkeit sind geflüchtete Menschen aber „oft auf sich alleine gestellt“, heißt es in dem Beitrag des IAB. Anders als unbegleiteten Minderjährigen, die nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) durch die Jugendhilfe gefördert werden müssen, steht volljährigen geflüchteten Menschen professionelle Unterstützung oft nicht mehr regelmäßig zur Verfügung. Um einen stabilen beruflichen Werdegang aufzubauen, ist dies aber notwendig.
Nachhaltige Zukunftsperspektiven für Geflüchtete und Betriebe
Insbesondere in den Corona-Zeiten fallen zudem ehrenamtliche Unterstützungsangebote aufgrund der gängigen Kontakt- und Hygieneregeln weg. In den vergangenen Jahren waren sie eine wichtige Stütze bei der beruflichen Orientierung von geflüchteten Menschen. „Zumindest mittelfristig steht zu befürchten, dass sich die oftmals älteren Ehrenamtlichen aus der Begleitung und Unterstützung von Geflüchteten zurückziehen“, so die Analyse des IAB.
Umso wichtiger werden somit professionelle Unterstützungsstrukturen und Beratungsstrukturen, wie ARRIVO BERLIN, auch wenn diese in der Covid-19-Pandemie ebenfalls Einschränkungen unterliegen. Mit einer professionellen Hilfe erhöhen sich die Chancen einer nachhaltigen Zukunftsperspektive. Zugleich sichern Unternehmen sich dadurch mittel- und längerfristig Fachkräfte.
Hier finden Sie den vollständigen Beitrag „Ausbildung während der Pandemie: Junge Geflüchtete brauchen mehr denn je professionelle Unterstützung“ des IAB.