
Eine Delegation aus Spanien zu Gast bei ARRIVO BERLIN
Wie können Schulabbrecher:innen für eine Ausbildung aktiviert werden? Was macht eine erfolgreiche Berufsorientierung von Geflüchteten aus? Welche Formen des Coachings von benachteiligten Jugendlichen haben sich bewährt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen kamen Anfang März Fachleute aus der Verwaltung, Wirtschaft und Bildung aus Madrid nach Berlin, um sich mit Expert:innen über die Arbeitsmarktintegration von jungen Menschen in schwierigen Lebenssituation auszutauschen. Ihre erste Station: ARRIVO BERLIN.

In den Arbeitsräumen des alten Backstein-Fabrikgebäudes der Schlesischen 27 in Friedrichshain-Kreuzberg ist an diesem Morgen besonders viel los: rund 50 unbegleitete minderjährige Geflüchtete starten den neuen Kurs in den Karussell Lernwerkstätten. In den nächsten Wochen werden sie dort gemeinsam lernen, werken, kochen und Sport machen. Die Tischlerei der ARRIVO BERLIN Übungswerkstätten dagegen ist heute leer. Von den Teilnehmenden dieses Projekts wird in einem Raum im zweiten Stock jedoch noch viel die Rede sein.
Dort lauschen die acht Mitglieder der spanischen Delegation gerade Geschäftsführerin Barbara Meyer, die die Geschichte der Schlesischen 27 als JugendKunst- und Kulturhaus beschreibt. Anschließend stellt Projektkoordinatorin Franziska Hartmann verschiedene Projekte für Geflüchtete vor. Ins Detail geht dann Projektleiter Nicolas Weiner von den ARRIVO BERLIN Übungswerkstätten und erläutert, wie junge Menschen mit Fluchthintergrund dort mit Sprach-, Werkstatt-, und Fachkursen auf eine Berufsausbildung im Handwerk vorbereitet werden.
Beeindruckt von den Möglichkeiten
Die Gäste aus Madrid haben viele Fragen zu Abläufen, Finanzierung, Teilnahmevoraussetzungen, fachlichen Kompetenzen der Mitarbeitenden und Erfolgsparametern. Ruth Pons und Felicitas-Morgaine Keller von der Koordinierenden Stelle ARRIVO BERLIN geben abschließend Einblicke in die Struktur des Projektverbundes mit zehn Teilprojekten unterschiedlicher Träger, berichten über die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren, gemeinsame Veranstaltungen und Kampagnen, Kooperationen und Lernstrategien sowie die Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung.
Nach einem kleinen Rundgang durch das Haus verabschieden sich die Delegierten mit einer Einladung zu einem Gegenbesuch in Madrid. „Wir sind beeindruckt von dem, was hier alles ermöglicht wird“, lautet das Fazit. Jetzt bleibt noch ein wenig Zeit für ein Mittagessen, bevor sich die Gruppe zum nächsten Termin nach Neukölln aufmacht, wo sie mit Mitarbeitenden der Fachstelle Jugendberufshilfe der Jugendberufsagentur ins Gespräch kommen will.