Immer schwerer, Ausbildungsplätze zu besetzen
Die Entwicklung des Ausbildungsmarkts beeinflusst unmittelbar die Fachkräftesituation auf dem Arbeitsmarkt. Wie sich dieser in den letzten Jahren und insbesondere während der Corona-Krise entwickelt hat zeigt ein neues Gutachten des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA). Ergebnis: Angebot und Nachfrage finden immer schwerer zusammen.
Bereits seit einigen Jahren sinkt sowohl die Zahl an Jugendlichen, die sich für einen Ausbildung bewerben, als auch die Zahl an Ausbildungsplätzen, die die Unternehmen anbieten. Der KOFA-Studie „Lockdown am Ausbildungsmarkt: Folgen für die Fachkräftesicherung“ (3/2021) zufolge hat die Corona-Krise diese Entwicklung noch verschärft. Da die Nachfrage stärker gesunken ist als das Angebot, fiel es Unternehmen immer schwerer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Dennoch gab es auch viele Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz bekommen haben.
Berufswünsche der Jugendlichen entsprechen oft nicht dem Bedarf der Unternehmen
Häufig passen die Berufswünsche der Jugendlichen nicht zu den angebotenen Stellen; so gibt es einerseits Berufe mit Bewerbermangel und zahlreichen unbesetzten Ausbildungsstellen, andererseits aber auch sehr beliebte Berufe mit Bewerberüberschuss, von denen viele am Ende keinen Ausbildungsplatz erhalten haben.
Damit die Jugendlichen Berufe und Betriebe kennenlernen und die Betriebe wiederum die Potenziale der Bewerbenden entdecken können, bietet es sich der Studie zufolge an, im Rahmen der Berufsorientierung möglichst viele Einblicke in die Praxis, zum Beispiel durch Praktika oder Betriebsbesichtigungen, zu ermöglichen.
Mehr unbesetzte Ausbildungsplätze in Engpassberufen
Vor allem in Berufen, die auf dem Arbeitsmarkt Fachkräfteengpässe aufweisen, haben die Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ein Grund liegt auch darin, dass die Unternehmen ihr Ausbildungsengagement in diesen Berufen deutlich erhöht haben. Damit diese Unternehmen mittel- und langfristig ihren Bedarf an Fachkräften sichern können, rät die Studie, Jugendliche durch Berufsberatung und Berufsorientierung über die Vorzüge einer dualen Ausbildung in einem Engpassberuf zu informieren.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das KOFA unterstützt Unternehmen dabei, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren.
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