Azubis erhalten erstmals durchschnittlich mehr als 1.000 Euro brutto im Monat
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 4,2 Prozent gestiegen. Die Auszubildenden erhielten im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1.028 Euro brutto im Monat und somit erstmals im Schnitt mehr als 1.000 Euro. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Auswertung durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Aufgrund der hohen Inflation mussten die Auszubildenden dennoch Reallohnverluste hinnehmen.
Dabei zeigen sich dem BIBB zufolge erhebliche Unterschiede je nach Ausbildungsberuf. Die höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden wie im Vorjahr im Beruf Zimmerer:in mit monatlich 1.254 Euro gezahlt. In vierzehn Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre bei 1.150 Euro oder mehr. Hier finden sich vor allem Berufe aus dem Baugewerbe wie Maurer:in (1.209 €) oder Rohrleitungsbauer:in (1.192 €), ferner kaufmännische Berufe wie Bankkaufleute (1.201 €).
Bei rund 15 Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2022 unterhalb von 850 Euro. Die meisten dieser Berufe gehörten zum Handwerk, zum Beispiel Maler:in und Lackierer:in (848 €), Bäcker:in (782 €), Schornsteinfeger:in (723 €) oder Friseur:in (657 €). Die insgesamt niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen gab es mit 652 Euro im Beruf Orthopädieschuhmacher:in.
Zwischen den Ausbildungsbereichen unterschieden sich die Ausbildungsvergütungen ebenfalls deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 1.028 Euro lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im öffentlichen Dienst (1.114 €) sowie in Industrie und Handel (1.081 €) und Hauswirtschaft (1.034 €), darunter in der Landwirtschaft (1.002 €), in den freien Berufen (946 €) und im Handwerk (930 €). Das BIBB wertet die tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus.
Quelle:
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Pressemitteilung vom 08.02.2023
https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_171035.php