Länderübergreifendes Lernen im Fast-track Action Boost
Der Transfer guter Ansätze zur Integration von Asylbewerber_innen, Geflüchteten und ihrer Familienmitglieder steht im Mittelpunkt des Modellprojekts Fast-track Action Boost (FAB), das von der Europäischen Kommission gefördert wird. In einem Online-Workshop trafen sich am 16. März Teilnehmende und Interessierte zu einem Erfahrungsaustauch.
FAB hat zum Ziel, den Integrationsschub von unter anderem Menschen mit Fluchthintergrund von der Ankunft im Zielland bis zur Integration in Arbeit zu beschleunigen. Das Besondere an FAB: Es agiert länderübergreifend, dient der europäischen Vernetzung und nimmt insbesondere geflüchtete Frauen in den Blick.
Seit Februar 2018 sind Berlin, Belgrad, Mailand, Madrid, Stockholm und Wien aktiver Teil des FAB und gestalten europäische Städte- und Integrationspolitik mit. Der Workshop unter dem Titel „Interventionen zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter – gute Praxis aus Berlin und Wien“ wurde von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin (SenIAS) sowie dem Netzwerk MetropolisNet EWIV veranstaltet, um die aktuellen Kenntnisse zusammenzutragen.
Dabei wurde zum einen ein Überblick über derzeitige Ergebnisse des Projekts gegeben (MetropolisNet), eine Evaluation des Berliner Instituts für Sozialökonomische Analysen (SÖSTRA) vorgestellt und drei Good Practice Projekte aus Berlin und Wien präsentiert (Job Boost Goldnetz e.V. (Berlin), Geflüchtete in Arbeit GFMB gGmbH (Berlin), Start WIEN – Begleitung vom 1. Tag an (Wien)).
Immer wieder wurde die enge Verzahnung zwischen den agierenden Städten betont. So kam es zum Beispiel dazu, dass ein gut funktionierendes Konzept wie die „Stadtteilmütter“ als Neukölln nach Stockholm transferiert werden konnte, wohingegen wiederum „Swedish for Immigrants“, ein Teamteaching aus Sprach- und Fachlernen, in ein Projekt in Berlin integriert werden konnte.
Funktionierende Ansätze
Folgende Punkte konnten als besonders relevant für das erfolgreiche Durchlaufen des Integrationsprozesses in den Arbeitsmarkt identifiziert werden: Eine individuelle ganzheitliche Betreuung der Teilnehmenden, stabile Ansprechpartner über die gesamte Projektteilnahme hinweg und die enge Verbindung von Sprach- und Fachunterricht. Besonders wichtig sind zudem das Ermöglichen von niedrigschwelligen Arbeitserfahrungen, die Zusammenarbeit mit Betrieben, ein spezielles Angebot für Frauen und nicht zuletzt die Motivation der Teilnehmenden selbst, idealerweise durch eine freiwillige Teilnahme am Projekt. Interessant dabei zu beobachten ist, dass ARRIVO BERLIN mit der nun mehr als fünfjährigen Erfahrung im Bereich der Integration geflüchteter Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt all diese Parameter bereits in sich vereint.
Durch das städteübergreifende Arbeitsfeld konnten ein Erfahrungsaustausch zwischen den Partnerstädten gestaltet, funktionierende Ansätze identifiziert und von einer Stadt in die andere transferiert werden. Das „Voneinander lernen stand dabei im Mittelpunkt“, so Margrit Zauner, die Leiterin der Abteilung Arbeit und Berufliche Bildung der SenIAS. In einem zweiten Workshop soll in der kommenden Woche der Austausch vertieft werden.
Weitere Informationen zum Fast-track Action Boost: