Studie: Leben in der Warteschleife: Profile und Zukunftsabsichten von Flüchtlingen aus der Ukraine
Wer sind die rund 5,5 Millionen geflüchteten Ukrainer:innen, die sich in den vergangenen Monaten in einer Vielzahl von europäischen (Nachbar)Ländern niederlassen mussten? Der Bericht des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) „Lives on Hold: Profiles and Intentions of Refugees from Ukraine“ gibt einen Einblick in ihre demographischen und beruflichen Profile.
Auf Basis von rund 4.900 Interviews mit Geflüchteten aus der Ukraine in verschiedenen Ländern, darunter Ungarn, Polen und Rumänien erstellte das UNCHR ein Profil dieser Menschen in dem Bericht (übersetzt: „Leben in der Warteschleife: Profile und Zukunftsabsichten von Flüchtlingen aus der Ukraine“). Der Bericht fokussiert dabei auch die mitgebrachten Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen der Geflüchteten.
Große Mehrheit hat Studium oder Ausbildung absolviert
99 Prozent der Befragten haben der Studie zufolge einen ukrainischen Pass, 90 Prozent von der Gesamtgruppe sind Frauen und Kinder. Davon planen 65 Prozent mindestens bis zum Ende des Krieges im Aufnahmeland zu bleiben. Entscheidende Faktoren dabei sind Sicherheit, Familienverbindungen und ein adäquater Arbeitsmarktzugang.
Die übrigen 35 Prozent der Befragten planen, so schnell wie möglich in die Ukraine zurückzukehren oder in ein anderes Land zu ziehen. Unter denjenigen, die weiterziehen wollen, stellt Deutschland mit 27 Prozent das bevorzugte Land der Wahl dar – mehr als doppelt so viel wie das zweitplatzierte Wunschziel Kanada (10%).
77 Prozent der Befragten absolvierten im Heimatland ein Hochschulstudium oder eine Ausbildung und 76 Prozent von ihnen besitzen Berufserfahrungen. Die Bereiche Bildung sowie Groß- und Einzelhandel (jeweils 17%), Gesundheit (11%), Industrie (6%), Gastgewerbe (5%) und Bau (4%) gehören zu den zehn meist genannten Wirtschaftsbereichen, in denen die Befragten Erfahrungen mitbringen.
Die Studie zum Nachlesen:
https://data.unhcr.org/en/documents/details/94176