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Fach- und Hilfskräftemangel ist Hauptantrieb für Integration von Geflüchteten
Das achte Jahr in Folge hat das bundesweite NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge (NUiF) seine Mitgliedsunternehmen zum aktuellen Stand der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten befragt. Demnach ist das Hauptmotiv für die Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund der Fach- und Hilfskräftemangel dicht gefolgt von der Übernahme sozialer Verantwortung. Als größte Herausforderung bewerten Unternehmen die komplizierten Verfahren und Vorschriften bei der Beschäftigung von Geflüchteten.
Diese Zahlen der Befragung verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von Geflüchteten als potenzielle Arbeitskräfte angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften. Zum ersten Mal überhaupt ist der Fach- und Hilfskräftemangel mit 84 Prozent die Hauptmotivation, Geflüchtete im Betrieb aufzunehmen. Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um sieben Prozentpunkte (2022: 77 %).
Die soziale Verantwortung bleibt mit 76 Prozent eine weiterhin sehr wichtige Motivation für die Beschäftigung Geflüchteter in den NETZWERK-Betrieben – auch wenn die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte gesunken ist. Allerdings wollten unmittelbar nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 besonders viele Unternehmen ihre Solidarität mit Menschen aus der Ukraine demonstrieren und engagierten sich für eine (berufliche) Perspektive der Geflüchteten.
Sprachbarrieren und Bürokratie als Herausforderungen
Als besondere Schwierigkeiten bei der Integration werden die bürokratischen Hürden sowie der Wohnungsmangel genannt. Allerdings zeigt sich dabei eine positive Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahr bieten mehr Unternehmen ihren geflüchteten Mitarbeitenden Unterstützung bei Behördengängen und der Wohnungssuche an, was darauf hinweist, dass sie aktiv nach Lösungen suchen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Auch die Sprachbarriere bleibt eine bedeutende Hürde in der Zusammenarbeit mit Geflüchteten. Im Vergleich zur vorangegangenen Mitgliederbefragung ist der Wert jedoch gesunken und rund 70 Prozent der NETZWERK-Betriebe halten die Sprachprobleme für überwindbar. Eine ausreichende Sprachkompetenz bleibt jedoch auch in diesem Jahr wieder eine zentrale Voraussetzung für die Beschäftigung Geflüchteter in einem Unternehmen.
Von den zum Befragungszeitpunkt rund 3.800 Mitgliedern haben insgesamt 325 Unternehmen an der Befragung teilgenommen. Zwei Drittel der teilnehmenden Betriebe (72 Prozent) sind kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitenden.