ARRIVO BERLIN präsentiert sich auf der Jobmesse für Geflüchtete
Mehr als 4.000 Menschen mit Fluchthintergrund, 90 Unternehmen und Betriebe, unzählige Gespräche – und mittendrin ARRIVO BERLIN: die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und die Berliner Jobcenter hatten am 4. Oktober zur „FuTog“ (FutureTogether) eingeladen. Bei der Jobmesse im Ludwig-Erhard-Haus konnten die Besucher:innen mit Arbeitgebern in Kontakt kommen und neue berufliche Möglichkeiten kennenlernen.
Im der Galerie im ersten Stock des Atriums hatte die Ausbildungsinitiative ARRIVO BERLIN ihren Stand neben dem Time Tec Personalservice aufgebaut. Das Gedränge war groß, der Bedarf an Informationen ebenso. Zur Standbetreuung waren Mitarbeitende aus verschiedenen Teilprojekten gekommen, die mit ihren diversen Sprachkenntnissen bei den Besucher:innen sofort punkten konnten. Zuweilen bildeten sich sogar Warteschlangen.
Dabei musste jedoch oft erst einmal erklärt werden, was ARRIVO BERLIN genau macht und welche Angebote es bei den Teilprojekten gibt. Denn zwischen Firmen wie LIDL, McDonalds oder Motel One war der Projektverbund eine Besonderheit. Hier ging es nicht um konkrete Jobs und Bewerbungsgespräche sondern um die Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildung in den unterschiedlichsten Branchen.
Die Berliner Jobcenter und Arbeitsagenturen betreuen eigenen Angaben zufolge derzeit knapp 28.000 Arbeitslose mit Fluchterfahrung (einschließlich Ukrainer:innen). „Die Jobmesse für Geflüchtete hilft bei der Integration und bei der Bewältigung des Fachkräftemangels – und sie reagiert somit auf zwei enorm wichtige Herausforderungen unserer Zeit. Denn durch eine gute Arbeit kann Integration am schnellsten gelingen“, hatte Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung bei einem Presserundgang am Vormittag betont.
Sprache als Herausforderung
Die Herkunftsländer der Besucher:innen der Jobmesse waren überwiegend Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien sowie die Ukraine. „Die Menschen haben ganz viele allgemeine Fragen, aber auch sehr spezielle“, berichtet Safa Kadhim von ARRIVO BERLIN Soziales. Ein wiederkehrendes Thema waren die Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache. Die meisten von ihnen machen zwar derzeit einen Integrations- oder Sprachkurs, ihre Deutschkenntnisse variieren jedoch stark.
Die Aussicht, individuelle Unterstützung beim Weg in den Beruf zu bekommen, fand bei vielen der Standbesucher:innen großen Anklang. Flyer wurden eingepackt, Beratungstermine ausgemacht, Fragen zu Ausbildungsdauer, Vergütung oder Entwicklungsperspektiven gestellt. Doch nicht nur die Geflüchteten selbst sondern auch Mitarbeitende der vor Ort vertretenen Firmen kamen vorbei, um sich über die Angebote zu informieren. „Gut zu wissen, dass es Hilfe gibt“, sagte ein Bauunternehmer. „Wir könnten sofort einige Auszubildende einstellen.“