2,3 Millionen Schutzsuchende seit 1950 nach Deutschland gekommen
Seit 1950 sind 2,3 Millionen Menschen nach Deutschland geflüchtet – rund die Hälfte davon in den vergangenen acht Jahren. Die meisten von ihnen kommen sind aus Syrien, Afghanistan und Irak. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts zum Weltflüchtlingstag hervor. Da für 2022 noch keine Daten vorliegen, dürfte die Zahl aufgrund des Krieges in Ukraine und der damit einhergehenden Fluchtzuwanderung deutlich höher liegen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die geflüchteten Zugewanderten durchschnittlich 40 Jahre alt, 41 Prozent sind Frauen und 59 Prozent Männer. Knapp jede dritte Person (670.000 Menschen) wurden in Syrien geboren. Weitere 221.000 Menschen stammen aus Afghanistan und 191.000 aus dem Irak. Danach folgen Polen (141.000), der Iran (115.000) und die Türkei (102.000) als wichtigste Herkunftsstaaten. 38.000 aus der Ukraine stammende Personen gaben 2021, also noch vor dem russischen Angriff an, aus Gründen von Flucht und Asylsuche nach Deutschland zugewandert zu sein.
Die Zahlen basieren auf Daten des Mikrozensus 2021. Von den 2,3 Millionen Menschen, die nach 1950 aus Gründen von Flucht und Vertreibung nach Deutschland kamen, sind demnach allein 1,2 Millionen Menschen in den Jahren 2014 bis 2021 nach Deutschland zugewandert. Weitere 487.000 Personen sind zwischen 1990 und 2000 nach Deutschland geflohen, unter anderem aufgrund der Kriege auf dem Gebiet des früheren Jugoslawiens.
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, werden die Daten an den Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Weitere Informationen: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/06/PD22_N036_12411.html