
Ausbildung als Schlüssel zu beruflicher Teilhabe
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Der Fachkräftemangel in Deutschland bleibt eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Wenn sich die bisherigen Trends fortsetzen, werden bis 2028 rund 768.000 Fachkräfte fehlen – besonders in Bereichen, die für unsere Gesellschaft und Wirtschaft zentral sind: im Verkauf und in Kindertagesstätten.

Wo die Engpässe am größten sind
Im Einzelhandel könnten laut Studie in drei Jahren über 40.000 Stellen unbesetzt bleiben. Grund dafür ist vor allem der demografische Wandel: Viele Beschäftigte gehen in Rente, und es fehlt an Nachwuchs.
Auch in den Metallberufen zeichnet sich ein deutlicher Rückgang ab – sowohl bei Fachkräften als auch bei Helfer:innen. Bis 2028 wird dort ein Beschäftigungsrückgang um 14 Prozent erwartet. Gleichzeitig bleiben auch hier Tausende Fachkräftestellen unbesetzt, weil es zu wenig qualifizierten Nachwuchs gibt.
Im Erziehungsbereich ist die Situation ähnlich komplex: Zwar wächst die Zahl der Beschäftigten bis 2028 um rund 136.400 Personen, doch gleichzeitig steigt die Fachkräftelücke auf etwa 31.000 Erzieher:innen.
Berufsausbildung bleibt Schlüssel gegen Fachkräftemangel
Laut IW-Experte Alexander Burstedde darf der Rückgang offener Stellen aktuell nicht darüber hinwegtäuschen, dass der strukturelle Fachkräftemangel bestehen bleibt – vor allem in Berufen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern. Mehr als die Hälfte der gesamten Fachkräftelücke betrifft diese Berufsgruppen.
Burstedde betont: „Die Politik sollte gezielt gegensteuern – durch eine intensivere Berufsorientierung, die an allen Schulen die Chancen einer Ausbildung vermittelt und gezielt über Mangelberufe und deren Beschäftigungs- und Karrierechancen aufklärt.“
Was das für Berlin bedeutet
Gerade in Deutschland und in einer Stadt wie Berlin, in der viele Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung leben, bietet sich hier eine große Chance: Ausbildung als Schlüssel zu beruflicher Teilhabe und Chancengerechtigkeit.
ARRIVO BERLIN zeigt, wie Potenziale genutzt werden können – indem geflüchtete Menschen auf Ausbildung vorbereitet, Betriebe beraten und beim Matching unterstützt werden.
In vielen Mangelberufen – Handwerk, Technik, Pflege, Erziehung, Gastgewerbe, Logistik, Bauhandwerk – bringen Menschen Motivation, Erfahrung und Lernbereitschaft mit. Wenn es gelingt, ihnen Zugänge zu erleichtern, Sprachförderung zu sichern und Betriebe stärker für Vielfalt zu öffnen, kann das ein entscheidender Beitrag gegen den Fachkräftemangel sein.
Die IW-Studie macht deutlich: Der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht mehr gut ausgebildete Fachkräfte – und gezielte Strategien, um Ausbildung attraktiver zu machen.
ARRIVO BERLIN setzt sich weiterhin dafür ein, dass Menschen mit Fluchtgeschichte ihren Weg auf dem Berliner Arbeitsmarkt finden – und Betriebe die Fachkräfte von morgen gewinnen.
Quelle:
IW-Arbeitsmarktfortschreibung 2028
Institut der deutschen Wirtschaft (IW): „2028 fehlen 768.000 Fachkräfte“




