Hürden meistern mit Hilfe von Mentor:innen
Die Mentoringprojekte unter der Dachmarke Hürdenspringer sind Projekte der Stiftung Unionhilfswerk. Angefangen hat alles mit dem Schulmentoring, bei dem Schüler:innen auf dem Weg in das Berufsleben von Ehrenamtlichen unterstützt wurden. Hinzugekommen sind im Lauf der vergangenen 15 Jahre weitere Mentoring-Schwerpunkte etwa für Auszubildende und Geflüchtete. Projektleiterin Sabine Niels beschreibt die Arbeit in den Projekten.
Seit 2009 ist Hürdenspringer im Bezirk Neukölln am Karl-Marx-Platz 20 ansässig. Schwerpunkt war damals, wie auch heute, die Berufsorientierung für Schüler:innen mit Hilfe von ehrenamtlichen Mentor:innen. Wir begannen mit der Röntgen-Schule in der Wildenbruchstraße in Neukölln und erweiterten uns damals in 2010 mit der Zuckmayer Schule und dem Albrecht- Dürer- Gymnasium. Gewachsen sind wir 2022 nochmals mit der Johanna-Eck-Schule in Tempelhof und der Hector-Peterson-Schule in Kreuzberg.
Für all diese Schüler:innen suchen wir unablässig neue Mentor:innen, welche sich einmal wöchentlich für eine Stunde Zeit nehmen und „Berufsforschung“ betreiben. Nach mittlerweile fast 15 aufregenden und schönen Jahren blicken wir stolz auf das Geschaffene zurück und können unsere Erfahrungen aus rund 1.300 Tandemgeschichten flächendeckend auf ganz Berlin verteilen.
In Neukölln sind zurzeit sechs Projekte aktiv. Es werden fleißig Projektanträge geschrieben, damit wir unsere Arbeit weiterhin für unsere Zielgruppen an den oben genannten Schulen, Wohnheimen oder in Betrieben gewährleisten können und Talente erkannt und gefördert werden. Im Moment betreuen wir in Neukölln 128 aktive Mentorate, die uns alle mit ihren Geschichten und Erfolgen sehr in unserer Arbeit bestätigen und uns Kraft für die Zukunft geben.
Doch nicht nur um Talentförderung geht es bei Hürdenspringer. Das Projekt „Ausblicke I und II“ betreut nun schon seit fast elf Jahren erfolgreich Auszubildende beim Berufseinstieg. Als fester Bestandteil im Landesprogramm Mentoring hilft es jungen Menschen im Bereich Konfliktmanagement und Selbstorganisation. Ziel ist es, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Bisher konnten wir über 500 Auszubildenden helfen ihre Ausbildung zu meistern und Zukunftsperspektiven umzusetzen.
Bei Hürdenspringer Tempelhof-Schöneberg (HTS) kümmern sich seit dem Start im Frühjahr 2020, Mentor:innen bei der beruflichen Orientierung erwachsener Geflüchteter. Es werden erste Anlaufstellen erkundet, die Stadt kennengelernt und Geschichten, die das Leben schrieb, ausgetauscht. Wichtige Faktoren wenn es um ein Ankommen und der Integration von „Neu-Berliner:innen geht. Erfreulich für das Team von HTS, dass die als Vorbild fungierenden Wegbegleiter oft selbst eine Zuwanderungsgeschichte haben.
Bemerkenswert im Projekt Hürdenspringer ist die oft große Anzahl von neuen Mentor:innen, die sich seit Januar 24 für ihr einjähriges Mentorat qualifizieren. Wer Hürdenspringer wird, hat „selten so viele Hintergrundinformationen bekommen“, so ein Teilnehmer in einem der vielen Workshops von Hürdenspringer. Anfang März heißt es dann los für eine weitere Runde, um Schüler:innen, geflüchtete Jugendliche und Auszubildende zu ermutigen, zu fördern und einzubinden.
Die nächste Einstiegsqualifizierung für Mentor*innen findet am 9. April 2024 in unseren Räumen statt. Wer Interesse hat soll uns anrufen und unter der 030/ 22327624 einen Termin zum Kennenlernen ausmachen. Wir freuen uns sehr.
Hinweis: Gastbeiträge sind Beiträge von Personen, die keine Mitarbeitenden von ARRIVO BERLIN sind. Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben die Erfahrungen der Autor:innen wieder und entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung der ARRIVO BERLIN Redaktion.