Mehr Betriebe bilden Geflüchtete aus
Während die Zahl der Betriebe, die ausbilden, stetig sinkt, hat der Anteil der Betriebe, die Geflüchtete ausbilden, seit 2017 stark zugenommen. So hatten vor fünf Jahren weniger als drei Prozent der Betriebe in Deutschland mindestens eine geflüchtete Person in Ausbildung. Im Ausbildungsjahr 2020/2021 waren es mit rund zehn Prozent mehr als drei Mal so viel, jedoch weniger als 2019 vor der Corona-Pandemie.
Diese Ergebnisse des jährlich erhobenen Qualifizierungspanels des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) verdeutlichen, dass für viele Betriebe die Ausbildung Geflüchteter ein Potenzial darstellt, ihren Fachkräftebedarf zu decken. Dies trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Menschen mit Fluchthintergrund besonders stark getroffen haben (siehe auch Artikel „Brennglas Corona“).
Allerdings war der Anteil von Betrieben mit Geflüchteten unter den Auszubildenden in Ostdeutschland mit fünf Prozent nur etwa halb so hoch wie in Westdeutschland (11 Prozent). Auch nach Branchen differenziert ergeben sich deutliche Unterschiede: Über dem Durchschnitt lag der Anteil der Betriebe mit Geflüchteten in Ausbildung unter anderem im verarbeitenden Gewerbe und der Bauwirtschaft sowie bei sonstigen, überwiegend persönlichen Dienstleistungen. Unterdurchschnittlich viele Geflüchtete in Ausbildung gab es dagegen in den Bereichen medizinische und unternehmensnahe Dienstleistungen, öffentlicher Dienst und Erziehung.
Quelle:
BIBB Datenreport 2022, Seite 419ff:
https://www.bibb.de/dokumente/pdf/Datenreport%202022_20102022_online.pdf