Vielfalt im Unternehmen braucht Offenheit, Gestaltung und die Mitnahme aller Akteur:innen
Alle reden von Diversity – Vielfalt. Das Konzept setzt sich für die Anerkennung, Beteiligung und Wertschätzung aller Menschen ein. Gerade auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird Diversität immer mehr als ein wichtiger Faktor und Wettbewerbsvorteil betrachtet: Vielfalt hilft, den Fachkräftemangel auszugleichen. Unternehmen mit interkulturellen, altersgemischten Teams oder Frauen in Führungspositionen sind innovativer und erfolgreicher. Auch bei ARRIVO BERLIN werden die Möglichkeiten von Diversität aktiv angesprochen und gefördert.
Der Diversity-Ansatz versucht, gelebte Vielfalt produktiv in den Blick zu nehmen. Er geht dabei von der Stärke aller Beteiligten aus, die im Idealfall zu einer „Win-win- Situation“ führt. Vielfalt soll erkannt und gefördert, Benachteiligungen sollen vermindert und Chancen genutzt werden. Vielfalt trage dazu bei, den Horizont zu erweitern und schaffe eine breitere Perspektive auf die Welt und die Erfahrungen anderer Menschen, unterstreicht Francesca Rizzo von ARRIVO BERLIN Soziales. Ein Verständnis für Vielfalt und die Fähigkeit, mit Menschen aus verschiedenen Hintergründen zu arbeiten, sei unerlässlich für eine erfolgreiche Arbeit.
Dass immer mehr Unternehmen auf Diversität setzen, um Fachkräfte zu gewinnen, zeigt sich bei den Teilprojekten von ARRIVO BERLIN sehr deutlich: „Durch den Fachkräftemangel in der Pflege gibt es zunehmend auch Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland oder die Einstellung von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung“, berichtet Ann-Katrin Molnar von ARRIVO BERLIN Gesundheit. Zugleich beobachtet sie jedoch auch, dass Teams in der Pflege durch sprachliche Barrieren und umfassendere Einarbeitung der neuen Mitarbeitenden überfordert sind. Hier zeigt sich, dass Diversität im Unternehmen ein Prozess ist, der nicht nur auf dem Papier existieren darf, sondern moderiert und gestaltet werden muss.
Die Haltung muss stimmen
Es müsse vor allem eine Stimmung und Haltung am Arbeitsort herrschen, dass sich verschiedene Leute dort willkommen fühlen können, sagt Felix Baller von den ARRIVO BERLIN Übungswerkstätten. Offenheit sei eine treibende Kraft für eine gelingende Diversität: „Wenn es eine grundsätzliche Offenheit gibt, dann werden Vorurteile schnell entkräftet, wenn zum Beispiel der neue Teamkollege zu einer vermeintlich fremden Gruppe gehört. Dann steht ja das Individuum im Vordergrund und verallgemeinernde Gruppenzuschreibungen funktionieren oft nicht mehr.“
Davon ist auch Thomas Nittka vom ARRIVO BERLIN RingPraktikum überzeugt: „Damit geflüchtete Menschen nachhaltig auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können, benötigen alle an diesem Prozess Beteiligten – inklusive der Teilnehmenden – eine ausgeprägte Kultursensibilität“, sagt er. „Daran müssen wir uns selbst als Team und auch Teilnehmende sowie Unternehmensmitarbeitende immer wieder erinnern, in der Hoffnung, dass so Missverständnisse als solche erkannt werden und infolge dessen Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse nicht überflüssiger Weise abgebrochen werden.“
Eine erfolgreiche Kommunikation mit und innerhalb der Belegschaft ist die Basis für eine erfolgreiche Implementierung von Diversität. Und Sprache ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen beruflichen Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund. „Das grundlegende Instrument, um in der Diversität ein gemeinsames Bindeglied zu finden, ist die Kenntnis der Sprache, in diesem Fall der deutschen Sprache“, betont Francesca Rizzo. „Für unsere Teilnehmenden ist es wichtig, dass sie die deutsche Sprache gut beherrschen, damit sie von uns, ihren künftigen Arbeitgebern und künftigen Kunden verstanden werden können. Diversität ist Sprachkenntnis.“
Welche Rolle spielt eurer Erfahrung nach Vielfalt in der Arbeitswelt?
Welche Bedeutung hat Diversität in den ARRIVO BERLIN Projekten?
Welche Erfahrungen machen die Projektteilnehmenden in Bezug auf das Thema Diversität?
Ist für die Unternehmen, mit denen ihr zusammenarbeitet, Vielfalt ein Thema?
Wie erlebt ihr Vielfalt in euren eigenen Projektteams?
Was muss sich eurer Meinung nach in Bezug auf Vielfalt in der Arbeitswelt noch tun?