Befragung: Insbesondere Beschäftigte im Gesundheitsbereich unter mehr Zeitdruck
Nur die Hälfte der Berliner:innen geht davon aus, ihre Tätigkeit unter den gegebenen Bedingungen bis zum gesetzlichen Rentenalter ausüben zu können. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.000 Berliner Beschäftigten, die von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben worden war. Demnach gab zudem ein Viertel der Berliner Beschäftigten an, den Arbeitsplatz gerne wechseln zu wollen. Insgesamt bewerteten die Berliner:innen ihre Arbeitsbedingungen schlechter als der Bundesdurchschnitt.
„Diese Ergebnisse müssen uns aufrütteln. Neben mehr Angeboten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz müssen die Betriebe bessere Arbeitsbedingungen bieten, wenn sie im Wettbewerb um Fachkräfte nicht leer ausgehen wollen“, erklärte die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Katja Kipping, bei der Vorstellung der Befragung. Der Bericht sei ein Ansporn, um sich weiter für die Stärkung von guter Arbeit für alle Beschäftigten einzusetzen: Denn nur gesunde und zufriedene Fachkräfte könnten langfristig den Erfolg für die Betriebe sichern.
Gegenüber der Vorerhebung im Jahr 2020 fühlen sich mehr Befragte stark gehetzt oder stehen unter Zeitdruck. Dies gelte insbesondere für Frauen und Beschäftigte im Gesundheitsbereich. Dazu Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg: „Arbeitsverdichtung ist kein Mittel gegen Arbeits- und Fachkräftemangel – ganz im Gegenteil. Sie macht krank, Beschäftigte geben, etwa in der Pflege, vermehrt ihren Beruf auf.“
Eine Ausbildung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu guter Arbeit. Daher tragen die Projekte von ARRIVO BERLIN zur Stärkung guter Arbeit bei (siehe auch Artikel „Sichere berufliche Zukunft“). Die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales nennt als die wichtigsten Kriterien für gute Arbeitsbedingungen unter anderem die Sicherheit des Arbeitsplatzes, ein festes, verlässliches und existenzsicherndes Einkommen und die soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit, Krankheit und im Alter. Auch schließe gute Arbeit eine menschenwürdige Behandlung, humane Arbeitszeiten, eine altersgerechte Arbeitsgestaltung, Gleichberechtigung und die Vermeidung jeglicher Diskriminierung ein, heißt es auf der Internetseite der Senatsverwaltung (siehe auch Artikel „Dimensionen eines Begriffs“).
Quellen:
Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, Pressemitteilung vom 23.01.2023
https://www.berlin.de/sen/ias/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1286515.php