Verborgene Wunden

Nachdem traumatische Erlebnisse und ihre Folgen lange Zeit nicht ausreichend wahrgenommen wurden, hat das Bewusstsein dafür zugenommen. Doch nur wenige traumatisierte Geflüchtete in Deutschland sind in psychotherapeutischer Behandlung. Als eine Reaktion auf traumatische Ereignisse kann eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auftreten.

Trauma – Flucht – Asyl

Für Berater:innen im Bereich Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist Wissen über die besonderen Bedürfnisse traumatisierter Geflüchteter ein wichtiger Teil beruflicher Kompetenz. Deshalb stellen wir Ihnen den Sammelband „Trauma – Flucht – Asyl“ vor, in dem sich zahlreiche Einsichten und praktische Empfehlungen für die Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten und Asylsuchenden finden.

Eine traumasensible Gesprächsatmosphäre entwickeln

Wir konnten einen psychologischen Psychotherapeuten, der bei der Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen arbeitet, für einen Gastbeitrag gewinnen. Er schildert uns Möglichkeiten, eine traumasensible Gesprächsatmosphäre zu entwickeln, um mit Menschen, die potenziell traumatische Situationen erlebt haben können, eine tragfähige und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung zu etablieren.

Eine Chance für gelebte Diversität

Damit Menschen mit Fluchtgeschichte erfolgreich beschäftigt oder ausgebildet werden, ist in der Regel viel Unterstützung für die Geflüchteten und die Betriebe notwendig. Eine Möglichkeit, den Herausforderungen zu begegnen, sind Sensibilisierungstrainings für Vielfalt. Ein sensibler Umgang mit Vielfalt trägt dabei nicht nur zu einer gelungenen Integration der neuen Mitarbeiter:innen in dem Betrieb bei, sondern kann allen Menschen zugutekommen, die am Arbeitsplatz zusammenkommen.

Nicht nur auf dem Papier

Alle reden von Diversity – Vielfalt. Das Konzept setzt sich für die Anerkennung, Beteiligung und Wertschätzung aller Menschen ein. Gerade auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird Diversität immer mehr als ein wichtiger Faktor und Wettbewerbsvorteil betrachtet: Vielfalt hilft, den Fachkräftemangel auszugleichen. Unternehmen mit interkulturellen, altersgemischten Teams oder Frauen in Führungspositionen sind innovativer und erfolgreicher. Auch bei ARRIVO BERLIN werden die Möglichkeiten von Diversität aktiv angesprochen und gefördert.

Auf dem Prüfstand

Vielfalt hat viele Dimensionen. Vielfalt wertzuschätzen heißt, unterschiedliche Eigenschaften und Lebensweisen zu berücksichtigen. Im Kern geht es dabei um Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung sowie Behinderung und soziale Herkunft. Alle diese Dimensionen spielen auch bei ARRIVO BERLIN mehr oder weniger eine wichtige Rolle, allen voran die ethnische Herkunft. Wir haben mit unseren Teilprojekten RingPraktikum, Gesundheit, Soziales und Übungswerkstätten über ihre praktischen Erfahrungen mit Diversität gesprochen.

Gemeinsam mehr schaffen

Bei einer festlichen Gala im Spreespeicher Berlin wurde am 11. Mai der Deutsche Demografie Preis 2023 verliehen. Mit dabei: ARRIVO BERLIN. Die Ausbildungsinitiative für Geflüchtete war in der Kategorie „Gemeinsam wirken – Bündnisse schmieden“ nominiert worden. Am Ende hat es zwar für das Siegertreppchen nicht gereicht. Martina Schmeink, geschäftsführende Vorständin des Demographie Netzwerks brachte es jedoch auf den Punkt: „Nominierung ist hier schon ein Gewinn“.

Ein Netzwerk mit vielen Partnern

ARRIVO BERLIN wurde in der Kategorie „Gemeinsam wirken – Bündnisse schmieden“ für den Deutschen Demografie Preis nominiert. Aus diesem Anlass möchten wir einen kurzen Blick auf Formen der Kooperation werfen und Interessierte zu einer vertieften Zusammenarbeit einladen. Von Veranstaltungen über Verweisberatung – gemeinsam kommen wir erfolgreicher und nachhaltiger bei der beruflichen Integration von Menschen mit Fluchthintergrund voran.

Im Tandem erfolgreich durch die Ausbildung

ARRIVO BERLIN Ausbildungscoaching kooperiert mit der Initiative VerA. Erfahrene Ehrenamtliche unterstützen die Azubis in Tandems dabei, trotz Sprachbarrieren in der Berufsschule gut zurecht zu kommen. Diese bewährte Zusammenarbeit ist nicht mehr wegzudenken. Im April haben sich die Begleiter:innen mit den Projektkoordinator:innen zum Erfahrungsaustausch getroffen.