Alle sind auf ihre Art und Weise besonders

Die Berliner Handwerkskammer übernahm 2018 die Trägerschaft für das Projekt ARRIVO BERLIN Ausbildungscoaching. Seitdem wurden mehrere hundert Geflüchtete während ihrer Ausbildung gecoacht und unterstützt. Im Interview sprechen Projektleiterin Irena Büttner und ihre Mitarbeiterinnen Anna Brickl, Freya Frost, Francesca Haas und Daniela Hristov über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge.

ARRIVO BERLIN auf der FuTog Berlin

Unter dem Motto #FutureTogetherBerlin trafen sich am 17. April rund 8.000 Besucher:innen zum Austausch und Netzwerken auf der großen Jobmesse FuTog Berlin. Organisiert zum fünften Mal in Folge von den 12 Berliner Jobcentern, der IHK Berlin, der Handwerkskammer Berlin sowie den Berliner Arbeitsagenturen, waren Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund eingeladen, sich mit Arbeitgebern und Ausbildungsinitiativen zu vernetzen, um neue Karrieremöglichkeiten zu entdecken.

Wir sind zu zweit den Weg gegangen

Abdoulie C., 28 Jahre aus Gambia hat gerade seine praktische Prüfung zur Fachkraft im Gastgewerbe bestanden. Seine Ausbildungsgeschichte zeigt, mit wie vielen Rückschlägen junge geflüchtete Menschen rechnen müssen, wenn sie sich auf den langen und zum Teil steinigen Weg in die berufliche Unabhängigkeit machen. Anna Brickl, Coachin und Beraterin beim ARRIVO BERLIN Ausbildungscoaching hat ihn die vergangenen eineinhalb Jahre begleitet und berichtet von ihrer gemeinsamen Zeit.

Vieles erreicht und vieles zu tun

Zwei Jahrzehnte Teilhabepolitik liegen hinter dem Berliner Senat: 2005 machte er sich auf den Weg, die Verwaltung sowie Landesbetriebe für die Beschäftigung von mehr Jugendlichen mit Migrationsgeschichte zu öffnen. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren Menschen aus Zuwanderungs-Communitys unterrepräsentiert. Wie kann Schule und Ausbildung angepasst werden, sodass mehr Menschen den Weg dorthin finden? Wie können Bewerbungs- und Einstellungsverfahren geändert werden? Und welche Rolle spielen eigentlich Berufsschulen dabei? Andreas Germershausen und Wilfried Kruse haben Bilanz gezogen.

Jede Menge Gesprächsbedarf

Wie können Schulabbrecher:innen für eine Ausbildung aktiviert werden? Was macht eine erfolgreiche Berufsorientierung von Geflüchteten aus? Welche Formen des Coachings von benachteiligten Jugendlichen haben sich bewährt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen kamen Anfang März Fachleute aus der Verwaltung, Wirtschaft und Bildung aus Madrid nach Berlin, um sich mit Expert:innen über die Arbeitsmarktintegration von jungen Menschen in schwierigen Lebenssituation auszutauschen. Ihre erste Station: ARRIVO BERLIN.

Ein Hürdenspringer kommt selten allein

Die Mentoringprojekte unter der Dachmarke Hürdenspringer sind Projekte der Stiftung Unionhilfswerk. Angefangen hat alles mit dem Schulmentoring, bei dem Schüler:innen auf dem Weg in das Berufsleben von Ehrenamtlichen unterstützt wurden. Hinzugekommen sind im Lauf der vergangenen 15 Jahre weitere Mentoring-Schwerpunkte etwa für Auszubildende und Geflüchtete. Projektleiterin Sabine Niels beschreibt die Arbeit in den Projekten.

„Viel mitgeschrieben“

Am 22. Februar haben wir Hemd gegen Hoodie getauscht für ein Treffen zum Job-Turbo im Kanzleramt. Verschiedene Beratungsorganisationen der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter aus ganz Deutschland waren eingeladen, vor dem Sonderbeauftragten der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Terzenbach, ihre Rückmeldungen, Sorgen und Wünsche zu äußern. Für den Projektverbund war Nadja Türke, Projektleitung des ARRIVO BERLIN Servicebüros für Unternehmen, dabei.

Mehr Frauen, mehr Ausbildungsverträge, weniger Kapazitäten

Mit Beginn des Jahres 2023 war ARRIVO BERLIN in eine neue zweijährige Förderperiode gestartet. Dabei mussten die zehn Teilprojekte aufgrund der angespannten Haushaltslage zum Teil erhebliche Mittelkürzungen verkraften. Die Folge: weniger Personal und weniger Angebote für Geflüchtete. Ein Jahr später ziehen wir eine erste Bilanz: Zwar konnten etwa ein Viertel weniger Menschen mit Fluchthintergrund als in den Vorjahren beraten oder in den Projekten gecoacht werden. Dennoch gelang es den Teilprojekten, annähernd die gleiche Zahl an Teilnehmenden in eine Ausbildung oder einen Job zu bringen, wie 2022.

GermanDreamJobs

Ab 11 Uhr wurde es am 3. Februar in der Factory Görlitzer Park so richtig voll: Rund 2.000 Interessierte hatten sich zum Fachkräftefestival GermanDreamJob angemeldet. Mehr als 50 Organisationen und Betriebe stellten dort ihre Unterstützungsangebote und Karrieremöglichkeiten vor. In zehn Workshops konnten sich die Besucher:innen austauschen und weiterbilden. Dazu gab es Paneldiskussionen, einen Markt der Begegnung und ein kulturelles Rahmenprogramm.